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Der Fall Picam

Die Anleger der Berliner Picam-Gruppe müssen Schlimmes befürchten. Die Hinweise auf ein Schneeballsystem verdichten sich.

Mit Renditen von 15 bis 20 Prozent wurden die rund 3000 Anleger in der Niedrigzinsphase gelockt. Diese Traumrenditen sollten mit einem computergestützten Handel von Dax-Futures verdient werden. 300 Millionen Euro sammelte die Piccor AG in der Schweiz mithilfe von Finanzmaklern ein. Der Handel wurde über die Varian AG in Liechtenstein abgewickelt. Sprecher der Picam-Gruppe ist Thomas Entzeroth. Das Anlagekonzept schien zunächst aufzugehen. Die Anleger wurden regelmäßig über satte Gewinne informiert, welche die meisten reinvestierten. Wer aussteigen wollte, erhielt sein Geld problemlos zurück.

Dies änderte sich Anfang 2017. Mitte Januar setzte die schweizerische Finanzmarktaufsicht (FINMA) die Piccor AG auf eine Warnliste. Die Rücknahme der Wertpapiere wurde gestoppt. Den Anlegern wurde empfohlen, das Geld von der Piccor AG in das Zertifikat (Inhaberschuldverschreibung) „Piccox Securitisation“ (WKN: A19CXZ, ISIN DE000A19CXZ0) zu investieren. Damit könnten die Anleger täglich über ihr Kapital verfügen, so Thomas Entzeroth in einem Rundschreiben. Tatsächlich geht aus dem Prospekt des Zertifikats hervor, dass ein fester Rückzahlungstermin festgeschrieben ist: der 31. Dezember 2030. Auch zwei neue Partner wurden benannt: die Varian Defensive Capital GmbH bei Augsburg und die Varian DC Service GmbH in Berlin. Daraufhin investierten Alt-Anleger der Piccor-AG ungefähr 100 Mio. Euro in Piccox-Papiere. Kurioserweise floss das Geld wieder zurück in die Schweiz. Wie die Median-Gruppe, Administrator der Piccox-Papiere, bestätigt, wurde die Varian AG in Liechtenstein mit dem Investmentmanagement des Piccox-Zertifikat betraut. Deren Geschäftsführer Thomas Entzeroth hat die 100 Mio. Euro wieder der Piccor-AG überlassen - trotz Warnung der FINMA.

Im November 2017 stoppte die Median-Gruppe den Verkauf von Piccox-Papieren. Wegen Unregelmäßigkeiten wurden die Verträge mit der Varian AG gekündigt und die Gelder von der Piccor AG zurückgefordert. Lediglich ein Viertel der 100 Mio. Euro wurde in Form illiquider Wertpapiere zurückgegeben. Die Abwicklung der Piccox-Papiere soll bei Eingang des restlichen Kapitals erfolgen, so Stephan Blohm von der Median-Gruppe.

Thomas Entzeroth wandte sich daraufhin schriftlich an die Anleger und stellte fest, dass ein Vermögensverwalter die Abrechnung eingestellt und er deshalb Strafanzeige erstattet habe. Er werde versuchen, die eventuell noch vorhandenen Gelder zu sichern.

Seit Dezember 2017 werden die Anleger in dem Info-Blog Blog.picam.de seitens der Picam-Gruppe über die aktuellen Entwicklungen informiert. Gegen die LIT Ltd. mit Sitz in Gibraltar und deren CEO Peter Meller sei Strafanzeige in der Schweiz und Berlin gestellt haben. Die LIT Ltd. sei für die Verwaltung der Anlegergelder verantwortlich gewesen und reagiere plötzlich nicht mehr auf Kontaktversuche der Picam-Gruppe. Entgegen früherer Aussagen wird auch behauptet, dass die Varian AG zu keinem Zeitpunkt für die Verwaltung der Gelder verantwortlich war.

Wohin die Anlegergelder geflossen sind, bleibt unklar. Wie so einiges in dem Fall Picam. Die Entwicklungen jedenfalls lassen nichts Gutes ahnen. Traumrenditen aus einer Black-Box, ein undurchsichtiges Firmengeflecht und personelle Verflechtungen, Kapitalumschichtungen und ausbleibende Rückzahlungen sind die typischen Zutaten für ein Schneeballsystem.   

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Im Bank- und Kapitalmarktrecht analysieren wir die innere Struktur der Finanzprodukte. Das daraus resultierende Verständnis ermöglicht uns, die zum Verständnis dienenden Aufklärungs- und Informationspflichten herauszuarbeiten und mit der tatsächlichen Beratungssituation abzugleichen.

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FAQ: Häufige Fragen & Antworten


Sie sind betroffen, wenn Sie Kapital in die Piccar AG oder die Valerian AG oder in eine andere Gesellschaft der Picam-Gruppe investiert haben, sei es direkt oder indirekt z.B. über das Piccox-Zertifikat.

Sie können zunächst selbst versuchen, Ihr Geld zurückzufordern. Lassen Sie sich aber nicht hinhalten. Bei Schneeballsystemen ist Schnelligkeit gefragt.

Klassischerweise droht bei Schneeballsystemen ein Totalausfall. Zwar gab es z.B. im Fall Madoff einen Ausgleichsfonds. Hierüber erhielten die Anleger aber nur eine geringe Quote zurück.

Sortieren Sie Ihre Unterlagen (Präsentationen, Broschüren, Verträge, Kontoauszüge, etc.), fertigen Sie Kopien und fertigen Sie ein Gedächtnisprotokoll von Gesprächen und Telefonaten mit Datum, Gesprächspartner und Inhalt. Senden Sie uns die Unterlagen per Post oder Email.

Wir werden Ihre Unterlagen kostenlos sichten und Ihnen dann ein Kostenangebot machen. Je mehr Geschädigte sich finden, desto günstiger wird es für jeden Einzelnen.

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